Moria brennt.
Das tut's doch schon seit Jahren.
Nein, ich mein, es brennt richtig. Feuer.
Moria brennt richtig - seit Jahren.
Solidarische Kunstaktion gegen die Bedingungen auf Lesbos

In der Fotoserie "Cry For Justice" schreit die Künstler*in Jasmine Shah gemeinsam mit 51 anderen Menschen aus Bremen in die Kamera. Damit wollen sie auf die menschenunwürdigen Bedingungen aufmerksam machen, unter denen geflüchtete Menschen in Lagern an den EU-Außengrenzen zusammengepfercht werden und dort nach offensichtlichem Willen der Europäischen Union vergessen werden sollen.

Der Brand im Lager Moria auf der griechischen Insel Lesbos im vergangenen September war ein Fanal gegen das Wegschauen und das Ignorieren. Ein verzweifelter Hilferuf, vom äußersten Rand Europas ins Zentrum gerichtet, in dem die Menschen nur zu gerne vergessen würden, welche Verbrechen in ihrem Namen begangen werden.

Jasmine Shah und die Porträtierten der Serie "Cry For Justice" nehmen diesen Schrei auf und versuchen, ihn ins Zentrum des Kontinents zu tragen. Zusätzlich geben alle ein persönliches Statement ab. Sie rufen auf, Solidarität mit denen zu zeigen, die diesen harten Winter in dem neuen Lager auf Lesbos verbringen müssen, das Berichten zufolge sogar noch schlimmer als Moria sein soll – ohne fließendes Wasser, in einem Überschwemmungsgebiet direkt am Meer.

Eine solche Unterbringung ist mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte nicht vereinbar. Ein "Cry For Justice" für alle Menschen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen zu leben gezwungen werden.